Domänenweingut Schloss Schönborn, Hattenheim
Das Domänenweingut Schloss Schönborn besitzt sicher als einziges Weingut des Rheingaus Rebflächen, die sich von Rüdesheim im Westen bis hin nach Hochheim im Osten erstrecken. Mit ca. 40 ha ist es eines der größten Familienweingüter des Rheingaus.
Die erste urkundliche Erwähnung über Weinbau der Familie Schönborn findet sich in Aufzeichnungen aus dem Jahr 1349. Es handelt sich um einen schriftlichen Zahlungsbeleg, der Wein aus der Rheingauer Gemarkung Winkel erfasst. Seitdem ist die Entwicklung des Rheingaus als politisches und kulturelles Zentrum eng mit der Familie Schönborn verbunden.
Der Stockheimer Hof (heute Schloss Geisenheim) wurde 1651 von Philipp Erwein von Schönborn erworben. Es war die Blütezeit der Familie Schönborn, die in dieser Zeit auch stark in den Weinbau investierte und ihre Rebflächen im heutigen Rheingau erheblich erweitern konnte.
Die Blütezeit der Familie zwischen 1630 und 1800 bringt auch grandiose Weine hervor. Ein 1735 Johannisberger vom “Gräflich Schönborn‘schen Eigenbau“ im Rheingau wird 1987 für DM 53.000 versteigert. Damit ist der 1735er der teuerste Weißwein aus Deutschland. Beim Umkorken wurde der Wein probiert: er war von goldgelber Farbe, klar und hell mit kleinem Depot.
Nach mehr als 100 Jahren übernimmt im Jahr 2014 wieder ein Oberhaupt der Familie Schönborn die Geschäfte des Weingutes, das inzwischen in Eltville/Hattenheim beheimatet ist. Erhebliche Investitionen werden getätigt und eine neue, junge Führungsmannschaft ins Boot geholt. Im Juni 2015 öffnet die völlig neu gestaltete Vinothek ihre Türen für das interessierte Weinpublikum.